Leuchtendes Polizeisignal mit der Aufschrift „Halt Polizei“ wird bei Nacht hochgehalten

Verkehrskontrolle Spanien: Was im Auto sein muss

Wer mit dem Auto in Spanien unterwegs ist, sollte sich über die Vorschriften bei Verkehrskontrollen im Klaren sein. Die Guardia Civil überprüft bei Kontrollen, ob alle gesetzlich vorgeschriebenen Dokumente und die richtige Sicherheitsausstattung im Fahrzeug vorhanden sind. Fehlende Ausrüstung oder Unterlagen können zu Bußgeldern führen. In diesem Artikel erfahren Sie, was im Auto sein muss, welche Pflichtgegenstände und Dokumente erforderlich sind und welche neuen Regelungen wie die V16-Warnleuchte ab 2026 gelten. 

Verkehrskontrolle in Spanien: Pflichtausstattung und Dokumente im Auto

Bei einer Verkehrskontrolle in Spanien werden folgende Unterlagen und Gegenstände von der spansichen Polizei, beziehungsweise der Guardia Civil überprüft, die gesetzlich vorgeschrieben sind und jederzeit im Fahrzeug mitgeführt werden müssen:

Notwendige Dokumente:

  • Führerschein (Permiso de conducción) – gültig und im Original
  • Zulassungsbescheinigung (Permiso de circulación) des Fahrzeugs
  • Versicherungsnachweis (Justificante del seguro obligatorio) – Seit 2008 ist es in Spanien nicht mehr verpflichtend, die Versicherungsunterlagen im Fahrzeug mitzuführen, da die Behörden diese Informationen elektronisch abrufen können. Für ausländische Fahrzeuge wird es dennoch empfohlen.
  • ITV-Nachweis (spanischer TÜV) – Tarjeta ITV mit aktuellem Prüfbericht (bei spanischen Fahrzeugen)

Pflichtausstattung im Fahrzeug:

  • Reflektierende Warnweste (Chaleco reflectante) – muss im Innenraum griffbereit liegen
  • Warndreieck (Triángulo de preseñalización) – bis Ende 2025 erforderlich
  • Bei spanischen Fahrzeugen ab 2026: V16-Warnleuchte (Luz de emergencia V16)

Die Guardia Civil und Verkehrskontrollen in Spanien

In Spanien gibt es verschiedene Polizeieinheiten mit unterschiedlichen Zuständigkeiten. Bei Verkehrskontrollen auf Autobahnen, Landstraßen und in ländlichen Gebieten werden Sie häufig auf die Guardia Civil treffen, erkennbar an ihren charakteristischen grünen Uniformen. Diese paramilitärische Polizeieinheit ist unter anderem für die Verkehrskontrolle und die allgemeine Sicherheit im Straßenverkehr zuständig.

Tipps für das richtige Verhalten bei Verkehrskontrollen:

  • Bleiben Sie ruhig und folgen Sie den Anweisungen der Beamten
  • Halten Sie Ihre Dokumente griffbereit, um sie schnell vorzeigen zu können
  • Steigen Sie erst aus, wenn Sie dazu aufgefordert werden
  • Verhalten Sie sich respektvoll und kooperativ

Die neue V16-Warnleuchte: Ab 2026 Pflicht in Spanien

Eine wichtige Änderung im spanischen Verkehrsrecht betrifft die Sicherheitsausrüstung bei Pannen: Ab dem 1. Januar 2026 wird das klassische Warndreieck durch die moderne V16-Warnleuchte (Luz de emergencia V16) ersetzt.

Vorteile der V16-Warnleuchte:

  • Erhöhte Sicherheit: Kein gefährliches Verlassen des Fahrzeugs zum Aufstellen eines Warndreiecks
  • Intelligente Funktionen: Übermittlung der GPS-Position an die Plattform der spanischen Verkehrsbehörde DGT 3.0
  • Einfache Handhabung: Wird lediglich auf das Fahrzeugdach gestellt und blinkt gelb

Wichtig: Nur zugelassene, vernetzte V16-Geräte sind erlaubt. Diese kosten in der Regel zwischen 20 und 60 Euro und können in Spanien sowohl online als auch in lokalen Geschäften erworben werden. Von der DGT anerkannte, zertifizierte V16-Geräte finden Sie auf der Webseite der Behörde.

Gilt die V16-Pflicht auch für ausländische Fahrzeuge?

Die gute Nachricht für Urlauber und Residenten mit ausländischen Kennzeichen: Die V16-Pflicht gilt zunächst nur für in Spanien zugelassene Fahrzeuge. Touristen mit Autos aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz müssen keine V16-Leuchte mitführen – dürfen diese aber natürlich freiwillig verwenden.

Bußgelder bei Verkehrsverstößen in Spanien

Die spanischen Behörden kategorisieren Verkehrsverstöße in drei Gruppen: leichte, schwere und sehr schwere Verstöße. Bei fehlendem Warndreieck oder fehlender Warnweste handelt es sich in der Regel um leichte Verstöße.

  • Leichte Verstöße: Bußgelder bis zu 100 Euro
  • Schwere Verstöße: Bußgelder von 200 Euro (z.B. Geschwindigkeitsübertretungen)
  • Sehr schwere Verstöße: Bußgelder von 500 Euro (z.B. Fahren unter Alkoholeinfluss)

Ein Vorteil: Bei Zahlung innerhalb von normalerweise 20 Tagen gewähren die spanischen Behörden einen Rabatt von 50 Prozent auf das Bußgeld. Bitte beachten Sie, dass die Höhe der Bußgelder sich ändern kann.

Fazit: Gut vorbereitet auf Spaniens Straßen

Wer in Spanien mit dem Auto unterwegs ist, sollte alle notwendigen Dokumente und Pflichtgegenstände mitführen, um bei Verkehrskontrollen keine unangenehmen Überraschungen zu erleben. Dies gilt besonders für ausländische Fahrer, die mit den spanischen Verkehrsregeln möglicherweise nicht vollständig vertraut sind. Eine regelmäßige Überprüfung der Pflichtausstattung ist ratsam – besonders mit Blick auf die kommende V16-Pflicht für spanische Fahrzeuge ab 2026.