Moderne Haustür aus dunklem Holz mit Glasseitenteilen, umgeben von Natursteinfassade. Blumen in Pflanzkübeln flankieren den Eingang.

Spanien: Haus besetzt? – Diese Sofortmaßnahmen können helfen

Wenn Ihr Haus in Spanien besetzt wurde – auch „Okupación“ genannt –, bedeutet das, dass Unbefugte in Ihre Immobilie eingedrungen sind und dort verbleiben. In diesem Fall sind Sofortmaßnahmen entscheidend: Je früher Sie reagieren, desto größer sind die Chancen, die Besetzer ohne langwieriges Verfahren loszuwerden. Dieser Leitfaden zeigt Ihnen die wichtigsten Schritte, die Sie bei einer Hausbesetzung sofort unternehmen sollten.

Quick Facts: Haus in Spanien besetzt? – Diese Sofortmaßnahmen helfen

  • Polizei rufen: Sofort die Policia Nacional (091) in städtischen Gebieten oder die Guardía Civil (062) in ländlichen Regionen verständigen. Für eine schnelle Reaktion können Sie auch die Notrufnummer 112 wählen; von dort wird Ihr Anliegen an die zuständige Polizeibehörde weitergeleitet.
  • 48-Stunden-Richtwert: Ist die Besetzung frisch (idealerweise nachweislich innerhalb von 24 bis 48 Stunden), kann die Polizei unter Umständen schneller einschreiten.
  • Beweise sichern: Fotos von aufgebrochenen Türen, Zeugenberichte sammeln.
  • Keine Eigenmacht: Selbstjustiz vermeiden, um rechtliche Konsequenzen zu verhindern.
  • Rechtsbeistand holen: Fachanwalt einschalten, um Anzeigen und Verfahren korrekt einzuleiten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung wenn Ihr Haus besetzt wurde

Stellen Sie sich vor, Sie kommen nach Spanien, beispielsweise in die schöne Region Valencia, und Ihr Haus oder Ihre Wohnung ist plötzlich besetzt. In einem solchen Fall ist schnelles und strukturiertes Handeln entscheidend. Die folgenden Schritte helfen Ihnen, die bestmögliche Lösung zu finden.

  1. Sofort die Polizei rufen
    • Bei Verdacht oder Feststellung einer Hausbesetzung umgehend die Policía Nacional 091 oder die Guardia Civil.
    • Falls die Besetzer in flagranti, also „bei frischer Tat“ in Ihrer Immobilie angetroffen werden – was in der Praxis oft innerhalb der ersten Stunden oder maximal 48 Stunden nach der Besetzung der Fall sein kann – und es sich um einen „Allanamiento de morada“ (Hausfriedensbruch nach Art. 202 CP) handelt, also um die Besetzung Ihres bewohnten Hauses oder Wohnung, dann kann die Polizei, muss es aber nicht, sofort und ohne richterlichen Beschluss eingreifen und räumen.
    • Nach Ablauf dieser Zeitspanne oder bei unklarer Beweislage wird die rechtliche Lage komplizierter, und eine gerichtliche Räumung (sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich) ist dann meist erforderlich.
  2. Beweise für den Einbruch sichern
    • Fotos und Videos von aufgebrochenen Türen, Fenstern oder Schlössern machen.
    • Zeugenaussagen von Nachbarn einholen (z. B. „Ich habe Einbruchgeräusche gehört“).
    • Dokumente sichern, die belegen, dass Sie der rechtmäßige Eigentümer sind.
    • Wenn möglich: Videoaufzeichnungen, die den Zeitpunkt der Besetzung belegen.
  3. Personalien der Besetzer feststellen lassen
    • Die Polizei sollte die Identitäten der Okupas erfassen, was hilfreich für die Einleitung des Verfahrens ist.
  4. Anwalt einschalten
    • Ein spezialisierter Anwalt kann sofort eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs (usurpación oder allanamiento de morada, je nach Fallkonstellation) stellen.
    • Er berät, wie mit den Besetzern umzugehen ist, ohne sich strafbar zu machen.
    • Je nach Situation kann der Anwalt ein Eilverfahren zur Räumung einleiten – dies ist jedoch häufig langwierig und abhängig von Gericht und Region.
  5. Private Hilfe in Betracht ziehen
    • Falls Behörden nicht schnell genug handeln, engagieren manche Eigentümer private Sicherheitsfirmen. Dies sollte jedoch nur in Absprache mit einem Anwalt erfolgen. Wichtig: Private „Räumdienste“ können illegal handeln, was wiederum zu strafrechtlichen Konsequenzen für den Eigentümer führt.

Wichtige Tipps zur Vermeidung von Hausbesetzungen

Um in Spanien zu verhindern, dass Ihr Haus oder Ihre Wohnung besetzt wird, sollten Sie als Eigentümer frühzeitig vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Folgend einige bewährte Tipps in Kürze:

  • Regelmäßige Kontrollen der Immobilie, vor allem bei Zweitwohnungen.
  • Alarmanlagen, Videoüberwachung oder smarte Türklingeln installieren.
  • Sichere Türschlösser mit verstärkten Schließmechanismen nutzen.
  • Nachbarn einbinden, um verdächtige Aktivitäten zu melden.

Ausführlichere Informationen, wie Sie Ihre Immobilie besser schützen können, finden Sie unter: „Schutz vor Hausbesetzungen in Valencia. Präventive Maßnahmen.“

FAQ: Häufige Fragen

Was passiert, wenn die Polizei nach „48 Stunden“ nicht mehr räumen kann?
Dann bleibt nur der gerichtliche Weg, was mehrere Monate dauern kann. In der Praxis kommt es jedoch vor, dass selbst innerhalb von 24–48 Stunden nicht geräumt wird, wenn die Polizei Zweifel an der Sachlage hat.

Kann ich den Besetzern Strom und Wasser abstellen?
Dies ist eine rechtliche Grauzone. Ein Anwalt kann beraten, ob es in Ihrem Fall sinnvoll ist. Das Abstellen kann als Nötigung gewertet werden – hier ist große Vorsicht geboten.

Wie kann ich eine schnelle Räumung beschleunigen?
Durch eine frühe Reaktion, das Sammeln von Beweisen und die Einschaltung eines Fachanwalts. Zudem helfen Zeugen, Kamerabeweise und ein klares Nutzungsprofil der Wohnung (z. B. Hauptwohnsitz mit Ausweisdokumenten).

Fazit: Spanien Haus besetzt – schnelles Handeln ist entscheidend

Wenn in Spanien Ihr Haus besetzt wurde, ist – falls noch möglich – schnelles Handeln essenziell. Die ersten 48 Stunden sind entscheidend, um eine Räumung durch die Guardia Civil oder Polizei zu ermöglichen. Danach wird es schwieriger und oft bleibt nur der gerichtliche Weg. Wichtig ist jedoch: Die 48-Stunden-Regel ist kein gesetzlich verankerter Anspruch, sondern eine Handlungsrichtlinie – mit vielen Ausnahmen. Aber grundsätzlich gilt: Sichern Sie Beweise, informieren Sie die Behörden sofort und holen Sie sich bestenfalls rechtlichen Beistand.