Auch Spanien ist vor Mietbetrug nicht sicher und es betrifft sowohl Touristen als auch Langzeitmieter. Die Tricks der Betrüger reichen von verführerisch günstigen Angeboten bis hin zu Forderungen für Vorauszahlungen ohne Besichtigung. Wer die Betrugsmaschen kennt, kann sich besser vor finanziellen Verlusten und rechtlichen Schwierigkeiten schützen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche gängigen Betrugsmaschen es gibt und was die spanische Polizei rät, um nicht auf falsche Angebote hereinzufallen.
Mietbetrug in Spanien: Tricks Teil I
Um Mieter, ob für längere Zeit oder für den Urlaub, vor Mietbetrug in Spanien zu schützen, hat die spanische Nationalpolizei auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) ein Video veröffentlicht, in welchem sie Warnhinweise und Ratschläge gibt. Demnach ist folgendes zu beachten:
- Keine Vorauszahlung ohne Besichtigung
Zahlen Sie nichts, bevor Sie die Wohnung besichtigt und den Mietvertrag unterzeichnet haben. Betrüger locken oft mit schönen Bildern und fordern dann z.B. eine Kaution oder Reservierungsgebühr, bevor eine Besichtigung möglich ist. Wichtig: Seriöse Vermieter verlangen keine Zahlung vor Vertragsabschluss. - Vermieter „im Ausland“ – Vorsicht!
Seien Sie misstrauisch, wenn der Vermieter angeblich nicht vor Ort ist und den Schlüssel erst nach Zahlung per Post schicken will. Solche Geschichten, oft in holprigem Deutsch oder Englisch, sind ein typisches Betrugsmerkmal. Finger weg – auch wenn das Angebot verlockend klingt. - Zu schön, um wahr zu sein: Unrealistisch niedriger Mietpreis
ILiegt die Miete deutlich unter dem Marktniveau, ist Vorsicht geboten. Betrüger locken oft mit Dumpingpreisen. Vergleichen Sie daher ähnliche Angebote im Viertel – ein vermeintliches Schnäppchen könnte eine Falle sein. - Dubiose Kontaktaufnahme
Fehlt im Inserat eine Telefonnummer oder bittet der Anbieter um Kontakt per E-Mail oder WhatsApp, seien Sie misstrauisch. Schreiben Sie nur über die Webseite, auf der Sie die Anzeige gefunden haben. So können Betrüger leichter erkannt und gesperrt werden. Klicken Sie nicht auf Links in E-Mails, die Sie auf unbekannte Seiten führen.
Si estás buscando #piso te interesará saber esto
— Policía Nacional (@policia) May 12, 2024
Presta atención👇🏼👀#estafa #alquiler #venta #plataforma pic.twitter.com/RkVTrSJp5g
Mietbetrug in Spanien: Tricks Teil II
- Zahlung nur über sichere Wege
Bei Ferienwohnungen auf Plattformen wie Airbnb oder Booking sollten Zahlungen immer direkt dort erfolgen – niemals auf ein privates Konto.. Auch bei Langzeitmieten gilt: Überweisen Sie Geld nur auf das im Mietvertrag angegebene Konto des Eigentümers, am besten ein spanisches Bankkonto auf seinen Namen. Vermeiden Sie Bargeldtransfer-Dienste wie Western Union – sie sind kaum zurückzuverfolgen und werden oft von Betrügern genutzt. - Identität prüfen
Lassen Sie sich vom Vermieter oder Makler einen Ausweis und einen Eigentumsnachweis zeigen, etwa einen Grundbuchauszug oder den letzten IBI-Bescheid. Betrüger geben sich oft fälschlich als Eigentümer aus. Ein seriöser Vermieter hat Verständnis für Ihre Vorsicht. Prüfen Sie die Adresse online: Falls das Inserat mit unterschiedlichen Kontaktpersonen erscheint oder es Warnungen dazu gibt, ist das ein schlechtes Zeichen. - Quittungen und Dokumentation
Bestehen Sie auf einem schriftlichen Mietvertrag und einer Quittung für die Kautionszahlung. Überweisen Sie das Geld statt bar zu zahlen – so haben Sie einen Nachweis. In Valencia muss die Kaution bei der Generalitat hinterlegt werden. Fragen Sie ruhig nach einer Kopie der Eingangsbestätigung, um sicher zu gehen. - Meldung verdächtiger Aktivitäten
Stoßen Sie auf ein verdächtiges Angebot oder vermuten Sie ein Betrug, melden Sie es sofort der Nationalpolizei oder der Plattform, auf der die Anzeige veröffentlicht wurde. Die Telefonnummer der spanischen Policía Nacional lautet 091. So helfen Sie, andere vor Schaden zu bewahren.
Fazit
Mietbetrug in Spanien ist ein ernstzunehmendes Problem, das durch gefälschte Inserate und betrügerische Identitäten erhebliche finanzielle Schäden verursachen kann. Besonders tückisch sind Forderungen nach Vorauszahlungen ohne Besichtigung, auffallend niedrige Mietpreise und Vermieter, die angeblich aus dem Ausland agieren. Um sich wirksam zu schützen, sollten ausschließlich sichere Zahlungswege genutzt, die Identität des Vermieters sorgfältig geprüft und ein schriftlicher Mietvertrag eingefordert werden. Wer verdächtige Angebote frühzeitig erkennt und meldet, schützt nicht nur sich selbst, sondern trägt auch dazu bei, andere vor Betrug zu bewahren.