Im Internet lauern viele Gefahren wie Identitätsdiebstahl

Identitätsdiebstahl – Eine wachsende Gefahr auch in Spanien

Mit dem rasanten Fortschritt der Digitalisierung ist auch die Gefahr des Identitätsdiebstahls zu einem realen Risiko im Alltag geworden. Immer häufiger geraten ganz normale Menschen ins Visier von Cyberkriminellen, die persönliche Daten wie Name, Adresse, Ausweis- oder Bankdaten missbrauchen, um sich für andere auszugeben. Die Folgen reichen von lästigem Aufwand bis hin zu finanziellen und rechtlichen Problemen – auch hier in Spanien.

Was passiert bei Identitätsdiebstahl?

Identitätsdiebstahl bedeutet, dass jemand unbefugt die persönlichen Daten einer anderen Person nutzt, um sich für diese auszugeben und daraus Vorteile zu ziehen. Möglich wird das durch gestohlene Daten – etwa Name, Geburtsdatum, Ausweis- oder Kreditkartendaten – über gefälschte E-Mails (Phishing), gehackte Benutzerkonten oder öffentlich zugängliche Informationen im Internet.

Die Betroffenen merken davon meist erst etwas, wenn plötzlich Rechnungen oder Mahnungen ins Haus flattern. Oder wenn polizeiliche Ermittlungen gegen sie laufen. Die rechtlichen und finanziellen Folgen können gravierend sein – von schlechtem Schufa-Score bis hin zu Schulden. Der Stress und Aufwand, die eigene Identität wieder reinzuwaschen, sind erheblich.

Identitätsdiebstahl in Spanien – die Lage vor Ort

In Spanien ist Identitätsdiebstahl – auf Spanisch “suplantación de identidad” genannt – zu einem zunehmenden Problem geworden. Allein 2023 wurden über 427.000 Cyberdelikte gemeldet – rund 23  Prozent mehr als im Vorjahr. Über 90 Prozent davon betrafen betrügerische Aktivitäten, viele davon mit gestohlenen Identitäten.

So liegt es nur allzu nah, dass reale Beispiele immer wieder für Schlagzeilen sorgen. In einem Medienbericht schilderte ein spanisches Opfer, dass Betrüger seine Daten gestohlen und Einkäufe über 100.000  Euro in seinem Namen getätigt haben – er leidet noch heute unter den Folgen. Des Weiteren wurden 2024 fast 8.000 Fälle bekannt, in denen Kriminelle die Identitäten ahnungsloser Bürger nutzten, um damit illegale Gewinne aus Online-Glücksspielen zu verschleiern und Steuerzahlungen zu umgehen.

Was sagt das spanische Gesetz zu Identitätsdiebstahl?

In Spanien ist Identitätsmissbrauch zwar kein eigener Straftatbestand, aber er fällt unter verschiedene Gesetze – etwa Betrug oder Urkundenfälschung. Laut Artikel 401 des spanischen Strafgesetzbuchs drohen Tätern bis zu drei Jahre Haft, wenn sie sich dauerhaft als jemand anderes ausgeben. Zudem verbieten Datenschutzgesetze die missbräuchliche Nutzung persönlicher Daten.

Gut zu wissen

Spanische Behörden und Datenschutzstellen reagieren mit Aufklärungskampagnen, etwa durch die Datenschutzbehörde AEPD und das Verbraucherschutzministerium. Auch die Polizei hat ihre Cyber-Einheiten verstärkt – doch der beste Schutz ist und bleibt: Wissen und Wachsamkeit.